Unser Jahr

Unser Jahr

Der sorgsame und schonende Umgang mit der Natur war uns schon immer wichtig. Deshalb haben wir 2021 entschieden, mit der Umstellung auf biologischen Weinbau zu starten. Wir sind stolz und glücklich über die Entscheidung, diesen Weg eingeschlagen zu haben!

Rebschnitt & Biegen

Im November, wenn die Blätter gefallen sind, starten wir mit dem Rebschnitt. Wir schneiden das Holz des vergangenen Jahres zurück und lassen einen Trieb stehen, der die Basis für den neuen Jahrgang bildet. Bereits hier setzen wir erste Maßstäbe für die Qualität. Eine reine Handarbeit, denn nur das menschliche Auge kann entscheiden, welcher Trieb geeignet ist.
Im Anschluss wird dieser Trieb gebogen – im Rheingau nennen wir das auch „gerten“. Mit einem kleinen Draht wird das Holz nach unten gebogen und befestigt, damit die frischen Triebe gerade nach oben wachsen können.

Ausbrechen

Im späten Frühjahr beginnen wir mit dem Ausbrechen. Bei diesem Arbeitsschritt entfernen wir Triebe, die zu viel sind. Damit sorgen wir dafür, dass die Trauben später optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Zusätzlich wird Laubwand später luftiger und es bilden sich weniger Pilzkrankheiten. Dieser Schritt dient außerdem auch zur Ertragsregulierung: weniger Triebe = weniger Trauben und das wirkt sich positiv auf die Qualität aus.

Heften und Laubschnitt

Wenn die Reben im Laufe der Zeit wachsen, fangen wir mit dem Heften an. Dabei werden die Triebe in den Drahtrahmen eingespannt und die beiden Drähte zusammengeheftet. Dadurch entsteht eine gerade und ordentliche Laubwand. Mit dem Laubschnitt reduzieren wir dann den Wuchs der Pflanze über die Sommermonate, um ein optimales Blatt-Fruchtverhältnis zu erreichen. Die Pflanze soll ihre Energie schließlich in die Trauben stecken und nicht in die Wuchskraft nach oben.

Trauben halbieren und entblättern

Im Sommer, wenn die Trauben wachsen, steht das Halbieren an. In diesem Stadium sind die Beeren noch ganz fest, hellgrün und ungenießbar. Der untere Teil der Traube wird entfernt. Damit sorgen wir erneut für eine Ertragsreduzierung und somit für höhere Qualitäten, denn die Rebe kann ihre ganze Energie auf weniger Trauben konzentrieren.
Gleichzeitig entfernen wir einen Teil der Blätter in der Traubenzonen, damit mehr Licht dorthin kommt. Wir sorgen damit auch für eine gute Belüftung, damit die Trauben schnell abtrocknen können und weniger anfällig für Krankheiten sind.

Pflanzenschutz & Begrünung & Bodenbearbeitung

Auch wenn wir biologisch arbeiten, ist Pflanzenschutz ein wichtiger Bestandteil unseres Weinbergsmanagements. Wir schützen die Trauben mit naturnahen Mitteln gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge. Dabei arbeiten wir schon immer nach dem Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“.

Ein wichtiger Punkt für die Gesundheit der Pflanze ist auch der Boden. Dieser wird mehrfach im Jahr bearbeitet. Wir haben vielfältige Möglichkeiten, der Pflanze über die Bodenbearbeitung und Begrünung zu helfen. Zum Beispiel durch Aufbrechen und Umgraben des Bodens oder durch Verteilen von Stroh als Transpirationsschutz. Welche Maßnahmen wir treffen, hängt von der jeweiligen Lage und den dortigen Gegebenheiten ab.
Auch die Begrünung ist daran orientiert: In einem sehr kargen Boden (zum Beispiel im Rüdesheimer Berg) haben wir wenig Begrünung, damit die Rebe auf dem trockenen Standort keine Konkurrenz zum Wasser hat. Auf kräftigem Lehm & Lössboden (z.B. im Winkeler Hasensprung) haben wir zwischen den Weinbergszeilen eine bienenfreundliche Begrünung gepflanzt.

Lese

HANDLESE

Lese

HANDLESE

Ein großer Teil unserer Trauben wird mit der Hand gelesen. Das ist besonders schonend für die Trauben und nur das menschliche Auge kann genau selektieren, welche Beeren unseren Qualitätsansprüchen entsprechen. Dabei sind wir mit über 50 Mitarbeitern in unseren Weinbergen unterwegs und wir lieben diese ganz besondere Stimmung während der Ernte.
Allerdings ist die Handlese sehr zeitintesiv und wir haben nicht so eine hohe Schlagkraft. In Jahren, in denen es schnell gehen muss, greifen wir also auch auf die Lesemaschine zurück.

MASCHINENLESE

In den frühen Morgenstunden, wenn es noch kühl ist, ernten wir die Trauben für unsere Basisweine mit der Lesemaschine. Natürlich nur nach ausgiebiger Prüfung des Lesematerials und wenn nötig auch einer händischen Selektion vorab. Mit der Maschine sind wir deutlich schneller und können auch bei kühlen Temperaturen, während es noch dunkel ist, unsere Trauben nach Hause holen.